Interaktionen

Miteinander erleben
Das aktive Zugehen auf andere Menschen, egal ob Fremde oder Bekannte, die Reaktionen dabei untereinander und gleichzeitig der Umgang miteinander, steuert unser soziales Leben. Wir möchten von anderen Menschen wahrgenommen werden um uns auszutauschen, genauso möchten die anderen sich uns mitteilen. Durch soziale Interaktionen treten wir im Leben des jeweils anderen miteinander ein.
Mit dem Interesse an den Menschen um uns herum, eignen wir uns den Umgang mit unseren Mitmenschen an und entwickeln die Fähigkeit gemeinsam in einer Gruppe zu agieren. Diese Teamfähigkeit entlastet bei täglichen Aufgaben und baut Vertrauen untereinander auf. Diese Überlebensstrategie hat sich in unserer Existenz und Entwicklung seit jeher erprobt und ist fest in uns verankert. Wir sind soziale Lebewesen und suchen automatisch den Kontakt zu Gleichgesinnten. Allerdings möchte sich jeder als vollwertig erachtet werden und eine klare Position beziehen, und nicht einfach nur Mitläufer sein, denn man möchte seine Absichten mit den Emotionen und Einstellungen der anderen in der Gruppe in Einklang bringen und nicht negativ auffallen, damit man Bestand im Team hat. Natürlich können in jeder Gruppendynamik schon mal Spannungen und Auseinandersetzungen eintreten. Dies erfolgt meistens aus einem Missverständnis in der Kommunikation und unüberlegtem Handeln. Bei einem Konflikt steht der Respekt voreinander sowie ein tolerantes Miteinander im Vordergrund, damit nicht noch mehr Nachteile kettenartig daraus resultieren. Das bedeutet auch verständnisvoll zu sein, seinem Gegenüber zuzuhören und auch den richtigen Zeitpunkt abzuschätzen für die eigenen Meinungen und Argumente. Eben taktvoll sein, um mit den gegebenen Stimmungen zufriedenstellend umzugehen. Erst dann können Missverständnisse gelöst oder Kompromisse zur Konfliktlösung eingegangen werden. Mit einer guten Konfliktfähigkeit lassen sich schon beginnende Konflikte rechtzeitig wahrnehmen und durch ein leichtes Gegenlenken bewusst vermeiden.
Bis auf die gesprochenen Worte und die damit eingehenden Stimmungswahrnehmungen, ist die Körpersprache ein wichtiger Teil der Kommunikation. Dies geschieht meist unbewusst, allerdings gibt es auch richtige Experten in der Körpersprache. Diese können sie mit viel Übung und Beobachtungsgabe richtig deuten und mit gutem Können auch gezielt einsetzen. Wobei viele Menschen eine bewusste Manipulation des Gegenübers unbemerkt wahrnehmen, in dem sich Unbehagen im Innern ausbreitet. Unser Unterbewusstsein merkt schnell ob jemand Authentizität besitzt oder eigennützige Absichten hat. Unsere Körpersprache drückt sich über die Hände und Beine aus. Zum einem, um den gesprochenen Worten mehr Bedeutung zu verleiten durch die Gestik, oder um unsere Stimmung und Absicht dahinter passiv zu signalisieren. Letzteres wird über unsere Mimik ganz deutlich. Im Gesicht des Gegenübers können wir sein Interesse und seine Reaktionen anhand der Gesichtszüge ablesen. Deswegen fällt es uns leichter mit jemandem zu reden, wenn uns dieser gegenüber ist, anstatt ihn nur zu hören, wie es am Telefon ist. Wir kommunizieren sowohl mit dem Mund als auch mit dem Gesicht und dem ganzen Körper. Allein schon die Körperhaltung kann das Gespräch beeinflussen. Eine aufrechte Körperhaltung strahlt nicht nur Selbstbewusstsein aus, sondern drückt auch Interesse aus. Es signalisiert Aufmerksamkeit und der Gesprächspartner fühlt sich wertgeschätzt. Eine aufrechte Körperhaltung beeinflusst die Gefühlslage des Gegenübers positiv, aber auch die eigene, denn damit vermittelt man sich selbst ein Gefühl von Sicherheit.
Um sozialen Kontakt aufzubauen, wird zunächst ein Gesprächseinstieg benötigt, der sich für Viele schwierig gestaltet. Mit Small Talk kann man sich da indirekt mit fremden oder weniger bekannten Menschen anknüpfen. Dabei spricht man über belanglose Themen ganz entspannt und man kann damit Sympathie ausdrücken. Das können ganz einfache Themen sein, Hauptsache man kommt ins Gespräch und aus so manchen Begegnungen können echte gegenseitige Interessen entstehen. Dazu gehört es natürlich auch die Komfortzone zu verlassen. Und wenn nichts draus wird, auch gut, meistens kennt man die Person nicht und wird sie mit aller Wahrscheinlichkeit auch nicht wiedersehen. Also hat man auch nichts zu verlieren. Das ist der Grund warum Small Talk so ungezwungen ist, man kann das sagen was einem gerade in den Sinn kommt und dabei ist es egal was der andere dabei von einem hält. Small Talk ist eine wichtige Fähigkeit im Alltag um soziale Bindungen aufzubauen, ganz unabhängig davon wie kurz oder lang diese anhalten.
Um mit anderen in Kontakt zu treten, braucht man jetzt nicht drauf los zu stürmen und jeden anquatschen, den man sieht. Oder in jede Gruppe lauthals reinzuplatzen und versuchen zum Mittelpunkt zu werden. Man möchte im Einklang mit sich selbst und den Menschen im Umfeld sein. Ein einfaches Lächeln, auch ohne Grund, löst auf beiden Seiten ein Wohlbefinden aus. Wichtig ist nur, dass man authentisch bleibt und sich nicht von Allen abkapselt. Am glücklichsten fühlen wir uns unter Menschen, noch besser mit Gleichgesinnten, bei denen wir uns verstanden fühlen. Und dann sind wir mittendrin, mitten im Leben! Das Leben mit anderen erleben. Einfach, miteinander erleben.