Selbstlosigkeit

Ein anderes Verständnis von Glück
Heutzutage sind die meisten Menschen immer mehr nur auf ihre eigenen Vorteile bedacht und der Umgang untereinander ist geprägt von Gegenleistungen. Man strebt immer nach mehr. Immer nach etwas besseren. Dadurch verlieren wir den Blick für das Wesentliche und sind nie zufrieden mit dem was wir haben. Wie soll man denn da denn da noch glücklich werden, wenn das Erreichte nicht mehr ausreicht?
Selbstlosigkeit löst ein warmes Wohlbefinden im Innern aus, da meist eine positive Reaktion auf uneigennütziges Handeln folgt. Hierfür ist kein großer oder Aufopferung unbedingt nötig. Schon kleine Gesten der Freundlichkeit während unserer Alltäglichkeiten erhellen einen Moment lang und können uns hinweg den ganzen Tag über begleiten. Das sind Handlungen zur Aufmunterung anderer, auch fremden Menschen, in dem man Gewohnheiten mit Freundlichkeit und Höflichkeit durchbricht. Dies kann überall und jederzeit mit einfachen Kleinigkeiten umgesetzt werden, wie einem Lächeln an der Kasse, Komplimente zur Kleidung, ein Dankeszettel an den Kollegen, dem Handwerker Kaffee anbieten oder dem eigenen Chef mal ein Lob aussprechen… denn meistens erntet er nur Kritik. Dabei erwartet man nichts von einem, man handelt selbst ohne Erwartungen, also Selbstlos. Da denkt man auch nicht darüber nach, was der andere dann davon hält. Das ist egal. Die Meinung anderer ist vollkommen egal. Kein voreiliges Urteil schließen. Nicht schlecht über andere denken, sondern vom Guten ausgehen. Erstmal den anderen kennenlernen, denn jeder hat einen guten Kern. Auch wenn viele zum Selbstschutz zunächst mal eine Barriere errichten, da sie stereotypisch vom schlechten ausgehen, bevor sie das Gute erkennen. Somit können selbstlose Taten wachrütteln. Anderen zu helfen macht glücklich. Auf beiden Seiten. Obwohl es zunächst auf den einen irritierend wirken kann.
Studien beweisen, dass Freundliche Menschen glücklicher sind, denn Helfen macht einfach glücklich. Forscher konnten sogar nachweisen, dass selbstlose Taten im Innern Glücksgefühle hervorrufen, da in unserem Körper dieselben Reaktionen ausgelöst werden, wie beim Liebesakt oder bei dem Verzehr von Schokolade. Jedoch ist es ratsam aufzupassen, denn wenn man dem Rausch an Glücksgefühlen verfällt, kann vor allem ein Zuviel davon Folgen nach sich ziehen.
Einige Menschen neigen auch dazu, mit zu viel Freundlichkeit in das bekannte Helfersyndrom zu geraten. Diesen Personen fällt es sehr schwer Nein zu sagen und können keiner Bitte ablehnen. Durch ihr geringes Selbstbewusstsein schätzen sie sich selbst nicht und erhoffen sich dadurch Anerkennung und Bestätigung, und entwickeln dabei das falsche Gefühl gebraucht zu werden. Deswegen versuchen sie es allem und jedem Recht zu machen. Auch wenn sie dafür ausgenutzt werden. Nur wird das nicht erkannt, da sie das nicht so empfinden. Diese stetige Verausgabung für andere, kann früher oder später so sehr überfordern, dass man an die eigenen Grenzen gelangt und schlussendlich gestresst und erschöpft ist. Dies macht unglücklich und kann zu Depressionen führen. Dabei darf man nicht die eigenen Bedürfnisse vergessen. Bei einer zu extremen Form von Selbstaufopferung, wie es beim Altruismus ist, kann dies sogar zu einem Leben am absoluten Existenzminimum führen. Ja, Engagement ist wichtig in unserer heutigen Gesellschaft, allerdings hilft es keinem, wenn man selbst dadurch Hilfe benötigt. Ein kleines Stück an Egoismus sollte man sich stets bewahren, damit man erstmal selbst klarkommt und sich ums eigene Wohlergehen kümmert, bevor man dann mit gegebenen Mitteln anderen hilft. Der Sinn im Leben sind nicht andere, sondern man selbst ist der Sinn des Lebens.
Jeder kann seinen Beitrag zur besseren Welt leisten. Sind wir erst mit dem Elend und Leid anderer Menschen konfrontiert, das kann die abweisende Erwartungshaltung von Fremden sein, so werden wir mit unserer eigenen Situation reflektiert und lernen unweigerlich das eigene Leben mehr zu schätzen. Außerdem erfahren wir auch die ehrlich gemeinte Dankbarkeit in dem Lächeln als Antwort für den Akt unserer Gutherzigkeit, und bei einem Fremden spüren wir das sogar noch intensiver. Wir besitzen dann nicht nur das Gefühl, sondern wissen auch etwas Gutes getan zu haben. Hier geben wir uns selbst und den anderen einen Raum zum Wachsen. Denn selbstlose Akte und intuitive Hilfsbereitschaft bleiben nicht unvergessen und verleiten andere zur Inspiration gleiches für andere zu tun. Das Bedürfnis etwas Gutes zurück geben zu wollen, und das mit tiefster Überzeugung und Begeisterung. Manche verhemmte Personen merken obendrein, dass es in Ordnung ist Hilfe anzunehmen. Denn dem Helfer bereitet es Freude und möchte diese auch nicht verwehren. Jeder möchte, dass sich die Welt ändert, aber keiner sich selbst. Dabei beginnt es mit jedem selbst. Alles weitere ergibt sich von selbst – die Welt wird zu einem glücklichem Ort.